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Datum: 1. Juni 2017 um 14:35 Uhr
Alarmierungsart: Digital – Kleineinsatz Tag
Dauer: 4 Stunden 55 Minuten
Einsatzart: Überlandhilfe
Einsatzort: Böblingen
Mannschaftsstärke: 9
Fahrzeuge: LF 16/12


Einsatzbericht:

Zu einem Großbrand in einem leerstehenden Firmenkomplex kam es am heutigen Donnerstag. Die Feuerwehr Grafenau unterstützte mit Atemschutzgeräteträgern, zwei Wärmebildkameras und einem Löschfahrzeug bei der Brandbekämpfung.

Pressemitteilung der Feuerwehr Böblingen:
Handwerksarbeiten lösen Großbrand in Böblinger Möbelhaus aus

Die Hauptamtliche Abteilung der Feuerwehr Böblingen wurde nach einem Brandmeldealarm um 12:33 Uhr in die Heinkelstraße zu einem leerstehenden Objekt des Möbeldiscounters „Gamma“ alarmiert. Lediglich fünf Minuten später stellte der Einsatzleiter während den Erkundungsmaßnahmen eine mäßige Rauchentwicklung im Bereich einer Zwischendecke des 1. Obergeschosses fest. Mehrere Trupps unter Atemschutz konnten einen Brandherd in der Wand- und Deckenverkleidung lokalisieren und begannen unverzüglich mit der Brandbekämpfung sowie der Entfernung von Verkleidungsteilen an Wand und Decke. Parallel dazu wurde über eine Drehleiter die Außenhaut im betroffenen Bereich geöffnet. Nach einem augenscheinlich ersten Löscherfolg zeigte sich im Bereich des 2.Obergeschosses eine weitere deutliche Rauchentwicklung. Thomas Frech, Kommandant der Feuerwehr Böblingen, erhöhte aufgrund der gegebenen Lage gegen 13 Uhr das Alarmstichwort zunächst auf einen Brand der Stufe 2 mit Drehleiterunterstützung, im weiteren Einsatzverlauf auf die Stufe 3, Brand innerorts und somit den Einsatz der Führungsgruppe der Feuerwehren des Landkreises Böblingen. Zu dieser Zeit fraß sich das Feuer innerhalb der Außenverkleidung des Gebäudes in den zweiten sowie dritten Stock und setzte mehrere Räumlichkeiten in Vollbrand. Zwischenzeitlich wurde ein Führungsstab gebildet und nacheinander 10 Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis mit Lösch- und Sonderfahrzeugen an die Einsatzstelle beordert. Oberbürgermeister der Stadt Böblingen Wolfgang Lützner sowie Landrat Roland Bernhard machten sich vor Ort ein Bild des Geschehens.
Die sommerlichen Temperaturen erschwerten die Arbeit der Einsatzkräfte, die unter schwerem Atemschutz sowohl für die Brandbekämpfung als auch den Abtrag der Wandverkleidungen zuständig waren. Zum Einsatzhöhepunkt waren 200 Feuerwehrleute mit 32 Fahrzeugen vor Ort. Gegen 15 Uhr konnte trotz massiven Kräfteaufgebotes und sechs Rohren zur Brandbekämpfung eine Ausbreitung des Feuers auf den 4. Stock und somit das Dach nicht verhindert werden. Gegen 16 Uhr konnte schweres Räumgerät in Form eines Abrissbaggers beschafft werden, welcher an der Nord-Ostseite des Objektes die kompletten Fassadenteile entfernte. In Zuge dessen konnten die  letzten Glutnester, welche für ein permanentes wiederauflodern der Flammen verantwortlich waren, abgelöscht werden. Gegen 18 Uhr beendete die Feuerwehr den personalintensiven Einsatz und richtete für die Nacht eine Brandwache ein. Ausgelöst wurde der Brand durch Handwerksarbeiten an der Fassade, welche unter Hitzeeinwirkung stattfanden. Ersten Schätzungen zufolge liegt der Schaden im hohen sechsstelligen Bereich. Verletzte gab es bei dem Einsatz glücklicherweise nicht.
Besondere Gegebenheiten waren ca. 15 zur Ausstellung abgestellte Neufahrzeuge eines benachbarten Autohauses, welche zügig von der Gebäudefront entfernt werden mussten. Außerdem wurde im Untergeschoss ein Heizöltank, in dem sich noch schätzungsweise 25.000 Liter des fossilen Brennstoffes befanden, gegen Hitzestrahlung und eintretendes Löschwasser hermetisch abgedichtet. Für die Bevölkerung und Nachbargebäude bestand zu keiner Zeit eine Gefahr. Für die Dauer des Einsatzes war die Otto-Lilienthal-Straße und die Heinkelstraße komplett für den Verkehr gesperrt. Der Rettungsdienst mit Ortsvereinen vom Deutschen-Roten-Kreuz, das Technische Hilfswerk sowie die Polizei waren mit ca. 50 Einsatzkräften vor Ort und unterstützten die Arbeit der Feuerwehr.