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Blaulicht im Rückspiegel – und was nun?

 

Viele Verkehrsteilnehmer reagieren geschockt, wenn sie im Rückspiegel ein Feuerwehrfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn sehen. Wie verhält man sich jetzt richtig? Was muss man beachten? Was sollte man nicht tun? Der häufigste Fehler ist das unvermittelte Abbremsen mitten auf der Straße. So riskieren Sie nicht nur einen Unfall, sondern erreichen das Gegenteil vom Gewünschten: Sie behindern dadurch das Einsatzfahrzeug! Ebenso falsch ist es, unüberlegt rechts ran zu fahren, z.B. in eine Seitenstraße – denn vielleicht will das Einsatzfahrzeug genau da hin!

 

Warum fahren so viele Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatzort?

Die Anzahl der alarmierten Feuerwehrfahrzeuge richtet sich grundsätzlich nach der Alarmmeldung. Der Disponent der Leitstelle muss anhand der Informationen, die er von dem Anrufer erhält entscheiden, wie viele Einsatzkräfte zu alarmieren sind. Um sehr schnell und optimal helfen zu können, geht man immer vom größten Ausmaß aus. Da sich der Umfang eines Einsatzes oft erst an der Einsatzstelle feststellen lässt, kann es sein, dass mehr Einsatzfahrzeuge und -kräfte an der Einsatzstelle eintreffen, als tatsächlich benötigt werden. Bis zur sogenannten ersten Lage (die Rückmeldung des ersten Gruppen-/ Zugführers vor Ort) fahren alle eventuell benötigten Fahrzeuge die Einsatzstelle an, um im Bedarfsfall sofort eingesetzt werden zu können. Bei großen Einsätzen können natürlich weitere Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei hinzu gerufen werden.

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Grafenau fahren die benötigten Einsatzfahrzeuge von beiden Standorten aus an die Einsatzstelle; also von den Feuerwehrgerätehäusern in Döffingen und Dätzingen. Die Fahrzeuge fahren los, sobald sie mit genügend Feuerwehrleuten besetzt sind, so dass sie nacheinander, aber durchaus mit zeitlichem Abstand an den Einsatzort fahren. Achten Sie daher bitte auf weitere Einsatzfahrzeuge, wenn das erste Ihnen begegnet ist.

In Grafenau rücken meist drei Fahrzeuge aus, wenn beispielsweise ein Feuer gemeldet wird. Dahinter steckt ein durchdachtes Konzept, das genügend Personal und das notwendige Material sicherstellen soll. Dies sind ein Führungsfahrzeug mit dem Einsatzleiter und zwei verschiedene Löschfahrzeuge mit jeweils bis zu sechs, bzw. neun Personen. Eine Drehleiter zur Menschenrettung rückt aus Aidlingen an.

 

Warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Feuerwehrfahrzeuge?

Da das Aufgabenfeld der Feuerwehr stetig wächst, werden auch immer mehr Geräte und Ausrüstungsgegenstände gebraucht. Früher beschäftigte sich die Feuerwehr hauptsächlich mit dem Löschen von Bränden. Heutzutage stehen auch zahlreiche “Technische Hilfeleistungen” oder Gefahrgutunfälle auf der Tagesordnung. Da die Fahrzeuge im Einsatzfall aber immer noch in z.B. enge Gassen einfahren können müssen und zudem die zulässigen Beladungs- und Gewichtsgrenzen der Fahrzeuge einzuhalten sind, kann man unmöglich alle Geräte auf einem Fahrzeug unterbringen. Daher gibt es für die verschiedenen Einsatzszenarien auch jeweils unterschiedliche Fahrzeuge.