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Zentrale Lage für kurze Strecken

Grafenau hat zwei Feuerwehrhäuser. Aber die Häuser in Dätzingen und Döffingen sind längst nicht mehr zeitgemäß. Die Idee eines zentralen Feuerwehrhauses gibt es schon länger. Aber noch ist kein Standort festgelegt.

Von Heinz Richter, Sindelfinger/Böblinger Zeitung

Nachdem der Feuerwehrbedarfsplan im vergangenen Jahr im Gemeinderat vorgelegt wurde, soll es spätestens Ende des Jahres eine Bauplanung für das neue zentrale Feuerwehrhaus geben, bestätigt Bürgermeister Martin Thüringer in einem Gespräch mit der SZ/BZ.

„Unser Ziel wird es sein, bis Ende Januar 2018 Mittel aus dem Ausgleichsstock zu beantragen“, betont der Bürgermeister. Denn ohne Zuschuss kann das finanzschwache Grafenau ein Projekt von rund vier Millionen Euro kaum stemmen.

Bei der Planung sieht Bürgermeister Thüringer wenig Probleme: „Das Gebäude kann standardisiert von der Stange genommen werden. Es müssen lediglich ein paar Grafenauer Anforderungen eingearbeitet werden“. So sollen sechs bis sieben Fahrzeugboxen entstehen, und vor allem Umkleide- und Sanitärräume für beide Geschlechter.

Das Döffinger Feuerwehrmagazin wurde in den sechziger Jahren gebaut und schon mehrmals umgebaut. Das Dätzinger Feuerwehrhaus entstand in den siebziger Jahren in der ehemaligen Zehntscheuer.

Der Standort des neuen Feuerwehrhauses ist noch nicht festgelegt, soll jedoch zentral zwischen den beiden Ortsteilen liegen. Weil die Feuerwehr schnell zum Einsatz kommen muss, bleibt eigentlich nur die Fläche zwischen Tankstelle und Wiesengrundhalle. Die meisten Grundstücke in diesem Bereich gehören bereits der Gemeinde Grafenau.

Überlegt wurde auch schon, das Döffinger Feuerwehrmagazin umzubauen. „Eine Sanierung würde dort um die zwei Millionen Euro kosten“, sagt Bürgermeister Thüringer. Am Ende könnte es aber auch, wenn dies und jenes noch dazukommt, drei Millionen Euro werden. Aber auch das Feuerwehrhaus in Dätzingen könnte ohne Umbau so nicht weiterbetrieben werden. „Dann sind wir locker bei dreieinhalb Millionen Euro. Bei dieser Größenordnung kann auch ein neues Gebäude erstellt werden“, führt der Bürgermeister weiter aus.

Hinzu kommt auch noch die Lage der beiden Feuerwehrhäuser: In Döffingen gibt es den Konflikt mit der Schule. Regelmäßig zur Mittagszeit ist von Schülerabholern dort alles zugeparkt. In Dätzingen hat die Feuerwehr Schwierigkeiten aus dem Haus zu kommen, wenn Veranstaltungen im Schloss stattfinden.

Jetzt bei der Feuerwehrhauptversammlung wurde das Konzept der Zentralisierung angesprochen. „Auf Dauer könnten wir ein Fahrzeug einsparen“, betont Bürgermeister Thüringer. „Die Zusammenlegung der Abteilungen ist ein begleitendes Thema beim Feuerwehr-Bedarfsplan“, sagt er. Die Feuerwehrführung sei bei der Vorbereitung auf einem guten Weg.

Maximal eine Million Euro könnte Grafenau aus dem Ausgleichsstock als finanziellen Zuschuss für ein zentrales Feuerwehrhaus erhalten. Sollte es klappen, bis zum 31. Januar 2018 den Antrag zu stellen, könnte ein positiver Bescheid bis zur Jahresmitte 2018 eintreffen. Mit einem zusätzlichen Zuschuss aus dem Feuerwehr-Förderprogramm könnte es Grafenau gelingen, mit dem Bau Ende nächsten Jahres oder Anfang 2019 zu beginnen.